Forschungsprojekt Hygieia
Das Forschungsprojekt Hygieia, eine Kurzform für Hygienekonzept und Infektionsschutz in der Veranstaltungsbranche, hat sich bewusst für die Tochter des Asklepios als Namensgeberin entschieden. Die Maßnahmen zur Minderung des Infektionsrisikos, die Einschränkungen, Schließungen und Verbote dienten dem Schutz, doch Gesundheit ist ganzheitlich und nicht einzig Ergebnis eines einzelnen Eingriffs oder ausschließlich auf den Körper bezogen. Hygieia betrachtet daher auch die Nebenwirkungen dieser Medizin, die Folgen für Beschäftigte, Beteiligte und Besucher. Das Forschungsprojekt ist daher interdisziplinär angelegt.
Es verbindet die fachlichen Perspektiven von Public Health und Betrieblichem Gesundheitsmanagement, vertreten durch Prof. Dr. Claudia Winkelmann, Professorin an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin, sowie die der Veranstaltungstechnik und des Veranstaltungsmanagements, vertreten durch Prof. Thomas Sakschewski von der Berliner Hochschule für Technik. Ziel ist ein praxisnahes Modell für Hygienemanagement und Infektionsschutz als Handreichung zur breiten Verwertung für Veranstaltungs- und Produktionsstätten sowie Behörden. Dazu hat das Forscherteam unterschiedliche Untersuchungsansätze entwickelt wie die Kontrolle der realen Durchsetzung von Infektionsschutz- und Hygienemaßnahmen vor Ort in Modellprojekten, das Tracking des Verhaltens der Besucherinnen und Besucher oder die Inhaltsanalyse von umgesetzten Hygienekonzepten.
Mit der Aufhebung zahlreicher Maßnahmen trotz steigendender Inzidenzzahlen scheint der Spuk vorbei. Kapazitätsbeschränkungen, aufwendige Einlasskontrollen, Nachweispflichten und kontrollierte Wegführungen scheinen der Vergangenheit anzugehören. Doch was ist, wenn im Herbst alles wieder von Neuem losgeht und Veranstaltungsverbote abermals zur Regel werden. Das Forschungsprojekt Hygieia untersucht seit April 2021 Folgen und Auswirkungen für die Veranstaltungsbranche in und nach der Pandemie.